Alles ist gut.

Zweitausenddreiundzwanzig. Ein Jahr, in dem sich die Trägheit der Zeit und die Unvorhersehbarkeit des Schicksals in einer seltsamen Melange vermischten. Ein Jahr, das wie ein unruhiger Fluss dahinfloss, mal träge und schwerfällig, dann wieder reißend und unberechenbar. Der November war dabei wie das Crescendo einer Symphonie, deren Noten aus den alltäglichen Widrigkeiten und globalen Unruhen geschrieben wurden.

Am letzten Tag im Oktober begann das Unheil. Die Kupplung meines Autos verriet erste Anzeichen ihrer Ermüdung. Mitten auf der Strecke, als wäre es eine symbolische Grenze zwischen Hoffnung und Resignation, kündigte sie an, ihren Geist aufzugeben. Es war ein Kampf, eine letzte Anstrengung, die mich gerade noch auf den heimatlichen Hof brachte. Dort, in der vertrauten Umgebung, schien das Auto seinen letzten Atemzug zu nehmen, bevor es Tage später abtransportiert wurde. Neue Kupplung, neue Schwungscheibe, ein komplettes Getriebe, das aus- und wieder eingebaut werden musste – es klang wie der Beginn ein technischen Abschiedsliedes.

Doch die Autoreparatur war nur der Prolog zu einer Reihe von Missgeschicken. Das Garagendach leckte, der Starkregen, ein wildes, ungebändigtes Naturphänomen, fand seinen Weg in den Keller, so als ob er die Grenzen zwischen Draußen und Drinnen bewusst verwischen wollte. Die Heizung, eine Diva in ihren besten Jahren, machte Sperenzien, gleichsam als Versuch, mich an die Unwägbarkeiten des Lebens zu erinnern. Auch das Jahr selbst war geprägt von persönlichen und globalen Tragödien. Eine liebe Person, die mir nahestand, ein Teil meines Universums, entschied sich, die Brücken zu verbrennen und den Kontakt abzubrechen. Eine stille Explosion, deren Echo noch lange in meinem Herzen nachhallen würde. Die neue Küche, ein Symbol für Neuanfang und Veränderung, wurde schnell zu einem Schauplatz der Enttäuschung durch eine notwendige Reklamation.

Talko, der Weimaraner, ein treuer Gefährte in der Stille des Alltags, musste bereits nach kurzer Zeit einen ganzen Tag allein beim Tierarzt verbringen. In dieser Zeit wuchsen meine Sorgen ins Unermessliche, da er viel schwächer erschien, als es für einen Hund seiner Art und Stärke angemessen gewesen wäre. Hinzu kam, dass die Behandlung, die er benötigte, weit entfernt von kostengünstig war, ein weiterer Schlag in einem Jahr voller Herausforderungen. Es war, als ob das Schicksal sich entschieden hätte, die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens auf jede nur erdenkliche Weise zu demonstrieren. Und dann das tägliche Weltgeschehen, das wie ein dunkler Schatten über allem lag. Krieg, Terror, Hass, Gewalt, Inflation, Antisemitismus – Wörter, die wie schmerzhafte Stiche in das Bewusstsein drangen. Jedes Ereignis, jede Nachricht war ein weiterer Beweis für die Zerrissenheit und das Chaos der Welt.

Zweitausenddreiundzwanzig. Was für ein Jahr, was für ein Wahnsinn. Ein Jahr, in dem die Realität oftmals herausfordernder war als die schwierigsten Vorstellungen, ein Jahr, das wie ein Zeichen der menschlichen Zerbrechlichkeit und der Unvorhersehbarkeit des Lebens stand.

Alles ist gut. Wirklich alles ist gut.

In jenen Tagen war mein Leben eine Landschaft nach einem Sturm, verwüstet und zerklüftet. Ereignisse, die ich erlebt hatte, nagten an mir, zerrten an meiner Seele wie rauer Wind an zarten Blättern. Einiges davon, das gebe ich zu, machte mich fertig, zermürbte mich bis ins Mark. Es gab Momente, da schien der Mut, dieser flüchtige Vogel, davongeflogen zu sein und mich in der Dunkelheit zurückzulassen.

In einer dieser Nächte, als die Stille des Hauses sich wie eine bleierne Decke über mich legte, erlitt ich einen Nervenzusammenbruch. Ich lag auf dem Boden, umgeben von der Finsternis, weinend, schreiend, ein Bündel aus Schmerz und Verzweiflung. Meine Gedanken, wilde, ungezähmte Kreaturen, rasten unaufhörlich durch meinen Kopf, ließen mir keine Ruhe. In dieser pechschwarzen Stunde, in der meine Seele schrie und der Verstand zu zerbrechen drohte, fand ich keinen Ausweg aus eigener Kraft. Es war eine Schlaftablette, ein kleines, unscheinbares Ding, das mir den ersehnten Frieden brachte, den Sturm in meinem Inneren beruhigte. Sie war wie ein rettendes Ufer inmitten eines tobenden Meeres. Der Schmerz in meinem Herzen war übermächtig in dieser Nacht, die Sorge, die Angst und die Hoffnungslosigkeit drängten sich in meinen Gedanken. Es war, als hätte das Leben all seine Härte in diesen Stunden konzentriert.

Doch heute, jetzt, in der Mitte des Novembers, kann ich mit einer gewissen Gelassenheit zurückblicken. Ich kann sagen, alles ist gut. Ja, es liegen noch Hürden vor mir, ein Pfad, der steinig und uneben ist. Aber ich stehe hier, fester Boden unter den Füßen, den Blick nach vorn gerichtet. Die Erfahrungen, so schmerzhaft sie auch waren, haben mich gelehrt, dass nach jedem Sturm ein neuer Tag anbricht.

Akzeptanz ist der Schlüssel.

Oft, vielleicht nicht immer, aber doch in den entscheidenden Momenten, liegt ein tieferes Glück in der schlichten Akzeptanz der Dinge. Diese Erkenntnis kam zu mir nicht in Momenten der Euphorie, sondern in solchen der Stille, in denen ich die Realität in ihrer ganzen Schwere spürte. Akzeptanz – das ist der Schlüssel. Manchmal ist es ein hartes Unterfangen, manchmal scheint es gar unmöglich, und doch werden die Lasten des Lebens leichter, wenn wir sie in ihrer Gesamtheit annehmen.

Da war die Kupplung des Autos, ein Verschleißteil, das seinen Dienst quittierte – ein Spiegelbild der Vergänglichkeit. Die Heizung, die ihre Launen hatte, reparabel, gleichsam ein Sinnbild dafür, dass nicht alles verloren ist. Das Garagendach, das leckte, eine Erinnerung daran, dass nicht alle Probleme sofort gelöst werden müssen. Sie alle waren Teil des Lebens, Herausforderungen, die bewältigt werden konnten, wenn nicht heute, dann morgen.

Mein Scheitern in der Freundschaft war vielschichtig, ein langsamer Niedergang geprägt von meinen Versäumnissen und Fehlern. Ich hatte in wesentlichen Aspekten versagt – in Anwesenheit, in Aufrichtigkeit, in all den kleinen und großen Dingen, die das Fundament einer Freundschaft ausmachen. Diese Erkenntnis lag schwer auf meiner Seele, wie ein dunkler Schatten, der sich über mein Leben legte. In meinem verzweifelten Bemühen, das zu bewahren, was einst war, übertrat ich Grenzen, die ich nie hätte überschreiten dürfen. Ich tat das Unverzeihliche, stieß mit Worten und Taten vor den Kopf, verletzte tief. Dies war mein Fehler, eine bittere Wahrheit, die ich zu akzeptieren lernte. Es war eine Lektion in Demut, ein schmerzhafter Prozess, der mich lehrte, dass manche Taten nicht rückgängig gemacht werden können und manche Worte nicht ungesagt bleiben. Inmitten dieses Schmerzes und der Reue lag auch eine Chance – die Chance, aus meinen Fehlern zu lernen, zu wachsen und vielleicht eines Tages Vergebung zu finden, sowohl bei mir selbst als auch bei der Person, die ich verletzt hatte.

In dieser Akzeptanz fand ich eine Art Befreiung. Ich ließ diese Person ziehen, ließ sie vollständig los, schloss aber die Tür meines Herzens nicht vollends. Ein Teil von mir hält die Erinnerung an unsere gemeinsamen Zeiten, an die tiefgründigen Gespräche am Küchentisch, in Ehren. Sollte sie jemals zurückkehren wollen, meine Nähe, meine Stimme suchen, ich werde da sein. Und wenn nicht, so trage ich die Erinnerung an das, was war, mit einer stillen Dankbarkeit in mir. Sie sind wie verblichene Fotografien eines vergangenen Kapitels, kostbar und unvergessen. Und für ihr Leben, selbst wenn ich nie wieder ein Teil davon sein werde, wünsche ich ihr das Beste und Schönste, das man sich nur vorstellen kann, immer bereit, ihr zuzuhören, wann immer sie es möchte oder braucht. Dies ist mein unausgesprochenes Versprechen, ein stilles Gelöbnis, das in der Tiefe meines Herzens ruht.

Meine Erkenntnis für Dich

Akzeptanz gilt oft als Schlüssel zum Glück, da sie uns befähigt, auf gesunde und positive Weise mit den Realitäten des Lebens umzugehen. Der Grund dafür liegt darin, dass Akzeptanz uns hilft, die Unvollkommenheiten und Herausforderungen des Lebens anzunehmen und in ihnen einen tieferen Sinn zu erkennen. Sie ermöglicht es uns, Frieden mit den Gegebenheiten zu schließen und dadurch ein echtes, tiefgründiges Glück zu erlangen.

Akzeptanz spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg zum Glück, und hier sind die Gründe dafür:

  1. Reduzierung von Widerstand:
    Die Akzeptanz der Dinge, die wir nicht ändern können, verringert den inneren Widerstand. Dieser Widerstand manifestiert sich oft als Stress und Unzufriedenheit. Wenn wir uns gegen die Unveränderlichkeiten des Lebens auflehnen, verbrauchen wir unnötig unsere Energie und schaffen uns selbst Leid. Durch Akzeptanz lösen wir diesen Widerstand auf und finden Frieden in der Annahme.
  2. Fokus auf das Kontrollierbare:
    Akzeptanz hilft uns, unsere Energie und Aufmerksamkeit auf die Aspekte unseres Lebens zu lenken, die wir tatsächlich beeinflussen können. Indem wir das Unveränderliche akzeptieren, können wir unsere Ressourcen effektiver einsetzen, um Veränderungen dort zu bewirken, wo es möglich ist.
  3. Emotionale Freiheit:
    Akzeptanz ist ein Schlüssel zur Verarbeitung schwieriger Gefühle wie Trauer, Wut oder Enttäuschung. Indem wir diese Gefühle anerkennen und zulassen, können wir sie besser verarbeiten und zu einem Zustand größerer emotionaler Resilienz und Wohlbefinden gelangen.
  4. Lebenszufriedenheit:
    Durch Akzeptanz lernen wir, das Leben so zu nehmen, wie es ist, anstatt wie wir es uns wünschen würden. Dies führt zu einer allgemeinen Erhöhung der Zufriedenheit, da wir lernen, die Realität nicht ständig mit unseren Idealvorstellungen zu vergleichen und zu kritisieren.
  5. Mindfulness und Gegenwart:
    Akzeptanz ist eng verbunden mit Achtsamkeit. Sie lehrt uns, im gegenwärtigen Moment zu leben und die Gegenwart wertzuschätzen. Dies bedeutet, weniger Sorgen um die Zukunft zu machen oder in der Vergangenheit zu verweilen, sondern das Hier und Jetzt vollständig zu erleben.
  6. Verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen:
    Akzeptanz bedeutet auch, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Dies führt zu harmonischeren und authentischeren Beziehungen, da wir lernen, Unterschiede zu respektieren und Konflikte zu reduzieren.
  7. Persönliches Wachstum:
    Indem wir Herausforderungen und Misserfolge akzeptieren, eröffnen wir uns Wege für persönliches Wachstum und Selbstverbesserung. Akzeptanz hilft uns zu erkennen, dass Fehler und Rückschläge Teil des Lernprozesses sind und nicht als endgültiges Scheitern angesehen werden sollten.

Zusammenfassend ermöglicht Akzeptanz eine gesündere psychische Verfassung, indem sie uns befähigt, mit den Unvollkommenheiten des Lebens umzugehen und dennoch Zufriedenheit und Glück zu finden.